Barockgeigenbogen
Was versteht man unter Barockbogen, Klassikbogen, Gambenbogen?
Der Barockbogen
Der Begriff "Barockbogen" hat sich vor allem für Streichbögen aus der Zeit vor 1800 etabliert.
Eine genaue Form des Barockbogens kann man heute kaum bestimmen da zu den verschiedenen Stilen der Musik in Europa sehr unterschiedliche Bogenmodelle genutzt wurden.
- Wie sahen die Streichbogen früher aus?
- Welche unterschiedlichen Modelle gibt es?
- Was unterscheidet einen Bogen für Barockinstrumente von einem Bogen für moderne Streichinstrumente?
Einige Unterschiede von Barockbogen und moderner Streichbogen
Kurze Bögen waren im Laufe der Zeit den neuen musikalischen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Längere Bogen machen auch lang gezogene Bindebogen und kräftigeres Spiel möglich.
Die Gewichtsunterschiede bei Barockgeigenbögen im Allgemeinen sind erheblich. Die leichteren (kurzen) Bögen fangen bei 35 g an, leichte längere Bögen liegen bei 52 g - ca. 58 g. Im Vergleich hat ein moderner Geigenbogen zwischen 60 g und 65 g.
Barockcellobogen
Welche Modelle an Barockbögen gibt es beispielsweise?
- frühbarockes Modellbeispiel:Steckfroschmodell, Stange und Frosch aus Schlangenholz, für Geige und Diskantgambe, Biegung der Stange konvex
- barockes Modellbeispiel: Stange aus Fernambukholz, Frosch aus Mammut
- spätbarockes Modellbeispiel: Stange und Frosch aus Schlangenholz
Barockbassbogen
Barockviolabogen
Klassikbogen /Übergangsbogen
Der Begriff "Klassikbogen" versucht Bogenmodelle Ende des 18. Jahrhunderts zu beschreiben. Die englische Bezeichnung "transitional bow" greift das wahre Wesen der Bögen auf: Streichbögen für die Übergangszeit von Barock zu Klassik (ca. 1780-1820).
Bezeichnend für Bogen dieser Zeit ist ihre eindeutige Stangenbiegung nach innen, zu den Haaren.
Es gibt folgende Kopf- bzw. Spitzenformen:
Streichbogenbeispiele des späten 18. und 19. Jahrhunderts:
- Cramer-Form (auch Hammerkopf genannt). Berühmte Vorbilder für diese Kopfform sind Bögen von Edward Dodd und William Forster.
- Später: Cramer-Form (Hammerkopf) auch mit Kopfplatte. Berühmte Vorbilder für diese Kopfform sind Bögen von Mitgliedern der Dodd-Familie.
- "Französische" Kopfform (nach Francois Tourte) bis heute
Gambenbogen
Ähnliche Fortschritte sind bei Gambenbögen zu verzeichnen. Oft finden sich große Unterschiede in der Länge und Biegung. Der Gambenbogen wird normalerweise im Untergriff gehalten. Daraus ergeben sich verschiedenartige Modelle. Es werden aber auch Cellobögen, Bratschenbögen bzw. Geigenbögen verwendet.
Wir arbeiten eng mit den Bogenbauateliers Dörfler, Dürrschmidt, Grünke und Mönnig zusammen. Die Bogenbaumeisterfamilie Dörfler stellt seit 4 Generationen Streichbögen in meisterlicher Handarbeit her. Seit Jahren werden in der Bogenbaumeisterwerkstatt Bögen nach historischen Vorbildern geschaffen. Sie gründen sich auf historischen Beispiele aus den 17., 18. Jahrhundert. Kunstvolles Design, hervorragendes handwerkliches Können und die Auswahl der hochwertigen Materialen basieren auf vielen Jahren der Erfahrung.
Modellwünsche sowie Materialien können in unterschiedlichsten Variationen verwendet werden. Ein paar gängige Bogenmodelle für Violine, Viola, Cello, Gambe, Viola d'Amore, Kontrabass finden Sie hier.
Gern setzen wir auch Ihre individuellen Vorstellungen um. Bitte schreiben Sie uns Kontakt. Wir freuen uns auf Sie!