Wie pflege ich meine Geige? Tipps und Tricks
Pflege von Streichinstrumenten und Bögen
Streichinstrumente können über mehrere Jahrhunderte viel Freude bereiten.
Durch die regelmäßige Beachtung einiger Pflegehinweise können leichte Spielbarkeit und Langlebigkeit des Instrumentes und des Bogens erreicht werden.
Daher ist es lohnenswert, sich bei der Pflege vom Instrument ein paar Dinge zur Gewohnheit zu machen. Auch interessant für Eltern, die aus den genannten Gründen heraus ihre Kinder zu einer sinnvollen Pflege ihres Streichinstruments anzuhalten. Einige wenige Pflegemittel sind hier hilfreich und empfehlenswert. Am Ende dieser Seite finden Sie noch die wichtigsten Bezeichnungen am Streichinstrument optisch dargestellt.
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1. Saitenhalter mit Feinstimmern zurückdrehen
Um dieses Teil geht es:
Worauf ist zu achten?
Beim Stimmen werden die einzelnen Feinstimmer, die am Saitenhalter befestigt sind, meist nach unten gedreht, um die Saite höher zu Stimmen. Daher sollte man von Zeit zu Zeit die Schrauben wieder in die andere Richtung drehen, da sonst der Feinstimmer die wertvolle Instrumentendecke beschädigen kann bzw. kein weiteres Feinstimmen mehr möglich ist. Der untere Arm des Feinstimmers kann sich sogar unbemerkt in die Decke bohren und teure Reparaturen bzw. Schäden am Instrument hervorrufen.
Hier fängt es langsam an gefährlich für die wertvolle Instrumentendecke zu werden, noch einmal kurz in der Aufregung gestimmt und schon ist es passiert:
Daher immer ein Auge darauf haben, dass man nicht zu tief nach unten schraubt und gelegentlich wieder in die andere Richtung dreht, um die gewünschte Saitenspannung am Saitenwirbel herzustellen.
2. Decke unter der Strichstelle
Nun geht es um diesen Bereich:
Worauf kommts an?
Auf der Decke unter dem Bereich wo der Geigenbogen die Saiten berührt entsteht bei jedem Spielen mehr oder weniger Kolophoniumstaub der sich meist zunächst fast unsichtbar auf der Decke absetzt. Deshalb sollte man nach jedem Spielen mit einem weichen Tuch nachwischen. Aber Achtung: mit diesem Tuch NUR diese Stelle reinigen, nicht den ganzen Geigenkorpus. Zum Reinigen des übrigen Korpus sollte ein anderes Tuch verwendet werden, da sich sonst der raue Kolophoniumstaub auf dem GANZEN Instrument verteilt und feine Kratzer und Verunreinigungen hinterlässt. Reinigt man diese Stelle zu selten entsteht ein weißer Belag auf dem Lack der unschön aussieht. Reinigt man die Stelle fast nie, dann kann das Kolophonium sogar eine Verbindung mit dem Lack eingehen und es lässt sich so gut wie nicht mehr entfernen.
Also nach jedem Spielen mit einem weichen Tuch Kolophonium-Staub entfernen und dieses Tuch nur für diese Stelle benutzen. Für den Rest der Lackflächen ein anderes Tuch verwenden.
3. Steg
Ein guter Steg ist ein wertvolles Präzisionsteil, das entscheidend für guten Klang und einfache Spielbarkeit ist. Gut gepflegt hält ein Steg mehrere Jahrzehnte.
Worauf kommts an?
Dieses kleine Präzisionsteil ist bei jeder Geige individuell an die Deckenwölbung angepasst und daher nicht so einfach austauschbar. Das kleine Holzteil steht dabei frei auf der Geigendecke und wird nur durch den Druck der Saiten gehalten. Das bedeutet, wenn man alle Saiten lockern würde fällt der Steg um. Wenn man vorhat alle Saiten am Instrument auszutauschen, dann nur eine nach der anderen. So bleibt der Steg sicher stehen.
Der Steg sollte immer gerade oder minimal nach hinten zum Saitenhalter geneigt stehen.
So sieht ein perfekt stehender Steg aus:
Wenn man die Saiten am Wirbel stimmt, dann entsteht ein leichter Zug am Steg Richtung Griffbrett. Unbeachtet kann es soweit kommen, dass sich der Steg nach vorne neigt, sich unter dem Saitendruck dauerhaft verbiegt und unbrauchbar wird. Schlimmstenfalls kann er auch brechen oder umkippen. Dabei können Teil der Decke beschädigt werden.
Hier besteht die Gefahr, dass der Steg beim nächsten Stimmen umfällt. Der auf die Decke aufknallende Saitenhalter kann dann üble Beschädigungen anrichten.
Deshalb das Instrument auch ab und zu mal von der Seite anschauen und darauf achten, dass der Steg gerade bleibt. Den Steg immer wieder kontrollieren und wenn nötig gerade rücken. Dies allerdings mit sehr viel Gefühl! Nötigenfalls die Saiten lockern, Steg gerade richten und dann beim Hochstimmen darauf achten, dass er sich nicht gleich wieder verzieht. Ist der Steg auch ohne Saitendruck krumm, muss er erneuert werden. Dies ist eine Arbeit für den Geigenbauer.
4. Griffbrett, Kinnhalter, Saiten
Hier kommt es in erster Linie auf Sauberkeit auch im Sinne der Hygiene an. Wenn man Griffbrett, Saiten und Kinnhalter sauber hält, dann kann man Entzündungen an Fingerkuppen oder Hals vorbeugen. Der sogenannte "Geigerfleck" gehört dann der Vergangenheit an.
Daher von Zeit zu Zeit Griffbrett und Saitenhalter vorsichtig reinigen, indem man ein wenig Isopropyl-Alkohol (in Apotheken erhältlich) auf ein Tuch gibt, und dann vorsichtig die Saiten, Kinnhalter und Griffbrett abwischt. Es darf keinesfalls Alkohol auf den Geigenlack kommen, da sich dieser sonst auflöst.
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5. Wirbel
Es geht nun um die Wirbel:
Worauf kommts an?
Alle folgenden Pflegetipps beziehen sich auf gut eingepasste Wirbel die technisch in Ordnung sind. Ansonsten müsste sich ein Geigenbauer der Sache annehmen.
Die zwei häufigsten Problem sind: 1. Ein Wirbel geht zu schwer und man bricht sich halb die Finger beim Stimmen. 2. Ein Wirbel geht zu leicht und dadurch rutscht er bzw. hält die Stimmung nicht (der Grund für dieses Problem ist nicht unbedingt ein Mangel an Qualität, sondern hängt mit den sich ändernden Holzvolumen bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen zusammen).
Was ist zu tun: Am besten löst man das Problem mit ein wenig Wirbelseife. Sie hilft die richtige Mischung aus Festigkeit und Flexibilität herzustellen. Gerade bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen wie z. B. im Winter durch trockene Heizungsluft ist sie eine große Hilfe. Einfach die Wirbel an der Stelle wo sie mit dem Wirbelkasten in Berührung kommen (kann man meist an der glänzenden Stelle am Wirbel gut erkennen) etwas Wirbelseife auftragen.
Dann den Wirbel wieder einstecken, ein wenig hin- und herdrehen, sodass sich die Wirbelseife gut verteilt. Meist sind damit alle Probleme behoben.
Diese Wartungsarbeit ist wichtig, da ein schwer gehender Wirbel bei zu derbem Drehen Risse am Wirbelkasten hervorrufen kann. Diese müssen dann aufwändig vom Geigenbauer repariert werden.
Daher stets auf leichtgängige Wirbel achten und gegebenenfalls mit Wirbelseife nachhelfen.
6. Bogen
Der Bogen sollte nach jedem Spiel mittels der Schraube am unteren Ende entspannt werden. Und zwar so, dass die Haare weder straff noch locker sind. Sind sie zu straff wird die Stange unnötige belastet und kann sich im Laufe der Zeit verziehen oder krumm werden. Sind die Haare zu locker werden sie spröde und brüchig und reißen schneller.
Deshalb nach jedem Spiel die Haare so entspannen, dass sie weder straff noch ganz locker sind: sie sollten gerade noch so geordnet sein.
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